Jährlich werfen wir massenweise Lebensmittel weg. Teilweise sind diese sogar noch gut verzehrbar. Allein in der Gastronomie werden mehrere 100.000 Tonnen Produkte entsorgt. Denn wer eine große Auswahl an Gerichten in seinem Restaurant anbieten möchte, muss auch dafür sorgen, dass alle dafür nötigen Zutaten vorhanden sind. Werden manche Gerichte weniger bestellt als andere, landen die überschüssigen Zutaten in der Tonne. Eine nachhaltigere Variante der Gastronomie wäre weniger Gerichte anzubieten, um einen Überschuss an Lebensmitteln zu vermeiden. Aber welcher Chef will dieses Risiko eingehen? Und klappt ein solches Konzept überhaupt?
Im Darmstädter Restaurant „einFach“ gibt es nur zwei Hauptgerichte pro Mittagskarte: Meistens ein Gericht mit Fleisch und eine vegetarische, manchmal sogar vegane Alternative. Mehr Auswahl gibt es nicht. Bei der Vorspeise kann der Kunde zwischen einem Salat und einer Wochensuppe auswählen. Pro Tag gibt es zusätzlich nur noch ein Überraschungsgericht, den „Leckerbissen der Woche“. Der „Despresso“, eine Kombination aus einem Dessert und Espresso, ist vorgegeben. Dahinter steckt die Idee, ein nachhaltiges Restaurant zu sein, das zusätzlich nur auf regionale und saisonale Zutaten setzt. Das Fleisch zum Beispiel kommt vom Metzger aus der Region, Obst und Gemüse werden je nach Jahreszeit angeboten – im Dezember beispielsweise ist Gänsezeit. Das Tier wird frisch vom Bauern aus der Gegend abgeholt und nicht eingeschweißt in Plastik vom nächstbesten Supermarkt.
Gibt man die Menge an Speisen vor und beschränkt dann noch die Öffnungszeiten erspart man sich viel Arbeit, Aufwand – und vor allem Lebensmittel. Das Restaurant bietet Montag bis Freitag von 11:30 Uhr bis 15 Uhr einen Mittagstisch an, was im Slogan schon deutlich gemacht wird: „Mittagstisch im einFach. Regional, saisonal und mit viel Herz“. Außerdem soll auch traditionell im Restaurant gespeist werden: Man kennt es vielleicht noch von den Großeltern, so gibt es im „einFach“ beispielsweise jeden Mittwoch und Freitag frischen Fisch aus der Region.
Wie ein gutes Esszimmer: Das Restaurant Einfach in Darmstadt
Das Restaurant ist klein und gemütlich, maximal 20 Besucher finden dort Platz. Schon beim Betreten fühlt man sich wie daheim. Besitzer Bernd Fach bezeichnet sein Herzstück selbst als „gutes Esszimmer“ oder „Wohnzimmer“. Bevor er und seine Frau das Restaurant eröffneten, betrieb er einen Cateringservice. Nicht nur ein hoher logistischer Aufwand, wie er selbst sagt, aber auch wenig nachhaltig: Die Speisen, die er anbot, waren im Grunde nur Serienproduktionen, bei Großkunden jedoch die einzige wirkliche Möglichkeit. Auch heute noch bietet er für Veranstaltungen Cateringservice an. Nur eben viel kleiner, mit weniger Auswahl. Er bietet auch Veranstaltungen an: Wer das Restaurant mieten möchte, kann sich nicht nur auf ein individuell gestaltetes Menü freuen. Auch dekoriert wird ganz nach den Wünschen der Gäste.
Auch Catering bietet Bernd Fach an
Vor allem kleinere Firmen, die private Feiern wie in der Weihnachtszeit abhalten möchten, greifen gerne auf Bernd Fachs Angebot zurück. Aber auch außerhalb des Restaurants kann man die Speisen genießen. Wer ein gutes und hochwertiges Catering für private Veranstaltungen sucht, kann sich bei Bernd Fach melden. Egal ob mit Fingerfood-Häppchen oder einem ganzen Mehrgangmenü, die Speisen werden passend zur Veranstaltung von Bernd Fach vorgeschlagen oder gemeinsam ausgesucht. Und er hat sogar noch mehr Service anzubieten: Auf Nachfrage werden Besteck und Geschirr bereitgestellt und eine Location für die Veranstaltung wird gesucht. Professionelles Personal wird bei Bedarf außerdem zur Verfügung gestellt.
im winter keine erdbeeren
Verglichen zu früher schenkt dem Gastronom sein kleines Restaurant eine bessere Lebensqualität. Zum einen, weil Bernd Fach keine Produkte mehr verschwenden muss und massenweise wegwirft, aber auch weil das Feedback der Kunden sehr positiv ist. Viele wollen einfach nur ein schnelles und gutes Mittagessen, vor allem Rentner nehmen dieses Angebot liebend gerne an. So kann man sich zum Beispiel das frisch gekochte Essen im Restaurant auch einpacken lassen und mit nach Hause nehmen beziehungsweise bringen lassen. Essen auf Rädern – nur viel hochwertiger. Aber auch unter jungen Leuten ist ein Restaurant mit einem solchen Konzept gefragt: Nachhaltigkeit ist zurzeit das beliebteste Thema und übliche Restaurants oder Bistros fallen leider nicht wirklich darunter. Bei Bernd Fach sind die Speisen individuell und man weiß, was auf den Teller kommt. Alle Zutaten stammen aus der Region, da gibt es Winter nun mal keine Erdbeeren zum Dessert. Wenn ein Gericht aus ist, dann ist es eben aus. Gekocht wird mit dem, was da ist, übermäßig viel eingekauft wird nicht.
Und so einfach kann ein Restaurantbesitzer dafür sorgen, dass nicht weitere Tonnen an Lebensmitteln jährlich ihren Weg in den Müll finden, die Kundschaft aber dennoch glücklich, zufrieden und satt nach Hause geht.
Ich finde es sehr gut, dass es nur zwei Hauptgerichte zum Mittag gibt. Ich bin gerade auf der Suche nach einem Veranstaltungsservice, der eine große Firmenfeier in Unterfranken im August beliefern kann und ähnliche Grundsätze vertritt. Die Logistik steht so weit, es würde nur um das Essen gehen.
Ich will mein eigenes Café im Steiermark gründen und bin jetzt mit der Gastronomieplanung beschäftigt. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit in der Gastronomie. Ich werde auch Saisonalität von Produkte bei der Menüplanung beachten.
Hallo Lina,
vielen Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns sehr, dass unser Artikel dir dieses Thema nahegelegt hat. Wir sind überzeugt davon, dass der regionale Bezug von saisonalen Produkten einen wertvollen Beitrag leistet.
Wir wünschen dir ganz viel Erfolg mit deinem Café!
Lisa & Team
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit in der Gastronomie. Ich bin mir sicher, dass diese Branche mehr mit nachhaltigen Prinzipien arbeiten kann und so auch Nachhaltigkeit werben. Bei der Auswahl des Restaurants schaue ich immer darauf, welche Produkte genutzt sein werden und ob die Lieferung voll in der Plastikverpackung erfolgt.
Ich finde es lobenswert, dass in dem vorgestellten Restaurant nur zwei Hauptgerichte pro Mittagskarte angeboten werden. Ich bin der Ansicht, dass es auf diese Weise für den Betreiber leichter ist, immer Speisen aus frischen Produkten anzubieten. Ein solches Restaurant würde ich persönlich immer gegenüber einem Restaurant mit riesiger Speisekarte vorziehen.
Ich liebe essen gehen und das hat mir die letzte Zeit echt gefehlt. Dass es sogar schon Restaurants gibt, die auf Nachhaltigkeit setzten, finde ich klasse. Eventuell finde ich auch in meiner Umgebung (Linzer Land) ein Restaurant, das auf Nachhaltigkeit setzt.
Ich finde die Idee, Espresso mit einem Nachtisch zu kombinieren und daraus ein Gericht mit dem Namen “Despresso” zu erzeugen, sehr interessant. Mein Onkel möchte nach Ende der Pandemie ein eigenes Restaurant eröffnen. Er möchte den “Despresso” unbedingt auf der Speisekarte haben.
Ich gehe häufig ins Restaurant zum Mittagessen. Es ist schön zu lesen, dass die Gastronomie in Darmstadt stark auf Nachhaltigkeit setzt. Da können sich viele Restaurants eine Scheibe von abschneiden.
Es ist schön zu sehen, dass Nachhaltigkeit in diesem Wirtshaus gelebt wird. Das ist ein gutes Beispiel, um künftig eventuell auch andere Gastronomien damit zu inspirieren. Hoffentlich haben wir schon bald eine nachhaltigere Gesellschaft.
Ich finde es schön, dass die Restaurants vermehrt auf Nachhaltigkeit achten. In der heutigen Zeit ist das auch wichtig. Hoffentlich nehmen sich mehr ein Beispiel daran.
Ich wusste nicht, dass Restaurants auch die Möglichkeit haben, Nachhaltigkeit zu leben. Schließlich kann so ein Betrieb ganz schön viel Arbeit machen. Mal wieder etwas Neues dazugelernt.
Mein Bruder hat ein Restaurant. Er interessiert sich für Nachhaltigkeit. Er sagt auch immer, dass wir so viele Lebensmittel wegschmeißen, die man noch verzehren kann.
Toll, dass hier Nachhaltigkeit in der Gastronomie thematisiert wird. Restaurants sollten wirklich saisonal arbeiten!
Im Winter gehören Erdbeeren nicht auf den Tisch!
Ich finde es total wichtig, dass man sich in einem Restaurant zuhause fühlt. Wir eröffnen unser Restaurant auch bald. Es fehlen nur noch ein paar Dinge, wie z.B. der Ölabscheider. Sind Dinge, die man schnell mal vergisst, die aber auch super wichtig sind.
Wir wollen ein Hotel mit Restaurant haben. Interessant, dass dies auch nachhaltig geführt werden kann. Das sollte ich mir merken.
Da ich sehr gerne in Restaurants esse, finde ich es großartig, dass immer mehr Gastronomiebetriebe auf Nachhaltigkeit setzen. Besonders gut finde, dass man bemüht ist umweltfreundlichere Praktiken einzuführen. Von der Verwendung lokaler und saisonaler Zutaten bis zur Reduzierung von Verpackungsmüll – es ist ermutigend zu sehen, wie Restaurants einen Beitrag zum Umweltschutz leisten können.
Ich liebe es, essen zu gehen. Daher erfreut es mich zu lesen, dass man sogar schon nachhaltig essen gehen kann und regionales serviert bekommt. Dies sollten mehrere Restaurants agieren.