Essbare Oase: Die Klause, der verwunschene Biergarten in Darmstadt

Essbare Klause Biergarten Darmstadt

Ein Abend hier kann schonmal die Wirkung eines Kurzurlaubs haben: Die Klause ist einer der schönsten Biergärten Darmstadts – und viel mehr als das. Nicht nur, dass man am offenen Grill mitgebrachtes Grillgut nach Belieben zubereiten, es an einer der gemütlichen Sitzgruppen oder auf seiner Picknickdecke verzehren und sich dazu eine leckere, hausgemachte Limonade oder ein eiskaltes Bier von der Bar holen kann. Nicht nur, dass man über Grillrost und Blumenbeet ganz schnell mit Gerade-Noch-Fremden ins Gespräch über Darmstadt, Gott und die Welt kommt. Es ist auch all das Grün, das mitten auf dem sonst so kargen Bahnhofsvorplatz, versteckt hinter den Mauern des Tempelgebäudes, dazu einlädt die Schuhe auszuziehen und sich wie in Opas Schrebergarten zu fühlen.

Etwas verwunschen wirkt die Klause, wenn man das erste Mal einen Blick durch den Türbogen wirft. Tatsächlich sind es hunderte verschiedener Pflanzen, die hier für angeregte Sinne und augenblickliche Entspannung sorgen: Viele Kräuter – von Schokoladenminze bis Orangenthymian – sind darunter, Tomatenpflanzen und weiteres Gemüse wachsen neben Obstbäumchen und Rankpflanzen. Das dichte Grün sorgt nicht nur für Abkühlung an heißen Tagen, sondern auch für frischen Input für Lunge und Hirn. Und für leckere Beilagen zum frisch gebräunten Grillgut: Die BesucherInnen sind ausdrücklich dazu eingeladen, sich für den Verzehr an Ort und Stelle an Tomaten, Kräutern und Gemüse zu bedienen.

Mehrere hundert Pflanzen sorgen für Urlaubsfeeling, der Grill steht allen offen – und der Saatgutschrank auch

Gepflegt wird das viele Grün von der Initiative Essbares Darmstadt. Die wurde 2016 genau hier gegründet und will den ökologischen und sozialen Umbau unserer Stadt mitgestalten, hat schon zahlreiche öffentliche Hochbeete und Gärten angelegt und lebt die Vision: Eine bessere Welt ist pflanzbar! Seit 2017 ist sie auch offizieller Mieter des Tempelgebäudes und seines Gartens. Zuvor war die Klause Gastgeber verschiedener Kunstfestivals gewesen (etwa “Cage&Cola” 2012 und “Königreich Popo” 2013), zuletzt bekannt war sie als Datterich Klause (benannt nach unserem liebsten Stadtschnorrer, der schließlich auch schon “de ganze Daag so en vasteckte Dorscht” hatte).

Jetzt dient sie als “Zentrum für alle Ökologen, Bürger und Gärtner Darmstadts” und soll für alle ein zentraler Treffpunkt und anregender Garten der Vielfalt sein. Wer Lust hat, mitzugärtnern und eigene Ideen einzubringen, ist herzlich willkommen: Der öffentlich zugängliche Saatgutschrank etwa steht jedem offen, der Lust auf mehr Diversität im eigenen Garten oder auf dem Balkon hat und/oder eigenes Saatgut teilen möchte. Im Gewächshaus werden Pflänzchen gezogen, die anschließend in der Stadt verteilt werden sollen. Und im Wildkräuter-Garten kann man sich über Wirkung, Nutzen und Verzehr von Wildkräutern informieren.
Regelmäßig gibt es auch Veranstaltungen wie kleine Konzerte, den PflanzenTauschRausch, die SaatgutTauschBörse oder auch einfach das Klausenstreicheln und -werkeln, wo jede helfende Hand willkommen ist und man schnell und einfach in Kontakt mit anderen GärtnerInnen kommt.

Mit den Machern der Klause kommt man aber auch an jedem beliebigen anderen Tag, an dem die Klause geöffnet hat, unkompliziert und unverbindlich ins Gespräch. Und das ist eigentlich immer von Montag bis Samstag ab 17 Uhr der Fall – außer bei schlechtem Wetter. Dann dürfen sich die Pflanzen ganz in Ruhe über Wasser von oben freuen.

Aber, ganz wichtig: Auch, wer einfach nur ein bisschen Urlaubsfeeling tanken und mit Freunden grillen will, ohne den Gartenschlauch oder die Heckenschere in die Hand zu nehmen, ist hier immer herzlich willkommen.

Essbare Klause Biergarten Darmstadt

Die Klause

Mehr Infos:
Initiative Essbares Darmstadt

Fürstenbahnhof 1, am Hauptbahnhof

Öffnungszeiten bei gutem Wetter:
Mo – Sa ab 17 Uhr

Ob die Klause heute geöffnet hat erfährst du immer hier:
Facebook-Seite der Essbaren Klause

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